„Enkeltrick & Co. – nicht mit uns!“ – Fall des Monats August
Falscher Polizist hält sein Opfer über Monate in Atem! Die Masche handelt von einer angeblichen Einbrecherbande.
Bande erbeutet Rolex-Uhren
Bei Hannelore W. aus Lisdorf sind bei einem Telefonbetrug Bargeld und teure Uhren erbeutet worden. Die 83-Jähige ist einer Masche zum Opfer gefallen, bei der in der Hauptrolle falsche Polizeibeamte auftreten. Die Kriminellen hatten mit der älteren Frau von März bis Mai 2022 telefonisch Kontakt.
Der falsche Polizist am Telefon behauptete, dass Kollegen zwei Einbrecher aus Osteuropa festgenommen hätten. Bei ihnen sei ein Zettel gefunden worden, auf dem Name und Adresse von Hannelore B. notiert wären. Dann wurde der 83-Jährigen ein angeblich mitgeschnittenes Gespräch weiterer Mitglieder der Einbrecherbande vorgespielt. Darin hieß es, dass sie „als nächstes dran sei“. Die Bande sei im Besitz von Schusswaffen. Außerdem würden Mitarbeiter ihrer Hausbank mit den Kriminellen unter einer Decke stecken, so der falsche Polizist.
Dann forderte er Hannelore W. dringend dazu auf, bei den Ermittlungen mitzuhelfen. Die Einbrecher und auch die kriminellen Bankangestellten sollten durch Testüberweisungen überführt werden. Hierzu sollte die 83-Jährige im Auftrag der Polizei angeblich gefälschte Rolex-Uhren bestellen, auf denen sich Fingerabdrücke der Täter befinden würden. Über diesen Weg könnte die Bande dingfest gemacht werden.
In Wirklichkeit ließen die Telefonbetrüger ihr Opfer bei unterschiedlichen Firmen original Rolex-Uhren per Vorkasse bestellen. IBAN und Verwendungszweck der Unternehmen wurden Hannelore W. übermittelt, und sie zahlte gutgläubig die Rechnungen. Die Uhren wurden sogar an ihre Adresse geliefert. Die 83-Jährige nahm jeweils die Ware an und deponierte sie nach Vorgabe des angeblichen Polizisten spät abends zusammen mit größeren Summen Bargeld neben ihrer Haustür. Insgesamt kam es so zu drei Abholungen von insgesamt vier teuren Uhren und Bargeld. Personen hat die ältere Frau dabei nie gesehen. Insgesamt erbeuteten die Täter einen hohen sechsstelligen Betrag.
Nach eigenen Angaben hatte Hannelore W. aufgrund des Fachjargons und der geschickten und überzeugenden Gesprächsführung am Telefon keinerlei Zweifel daran, dass es sich um einen echten Polizisten gehandelt hat.
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